Die Zusammensetzung der Faszien hängt von der Körperregion und deren Funktion ab. Faszien umfassen die gesamten Weichteilkomponenten des Bindegewebes, die Sehnen, Bänder, Hüllen der Organe sowie Gelenkkapseln. Grundsätzlich produzieren Zellen, sogenannte Fibroblasten, welche in den Faszien verteilt sind, die Strukturproteine.
Verklebte Faszien brauchen Flüssigkeit
Wasser macht 90 Prozent des menschlichen Körpers aus. Faszien sind kein trockenes Gewebe, sondern ein Flüssigkeitssystem, welches hydrodynamisch arbeitet. Mit zunehmendem Alter nimmt der Wasseranteil ab, dadurch wird das Bindegewebe steifer und verhärtet leichter.
Das Fasziengewebe kann Wasser gut binden und dient als körpereigener Wasserspeicher. Viel Wasser hält das Bindegewebe geschmeidig. Das Wasser fungiert als Transportmittel sowohl für Abfallprodukte als auch für Nährstoffe, mit denen das Gewebe versorgt wird. Bei Wassermangel fängt der Stoffwechsel an zu stocken. Dadurch entsteht eine Übersäuerung und verklebte Faszien verlieren ihre Elastizität.
Was hat Stress mit verklebten Faszien zu tun?
Stress ist ein weiterer Faktor, der zu Verklebungen von Faszien führen kann. Dann bringen Hormone die Faszien in Spannung, ohne die Muskeln zu beteiligen. Ist der äußere Druck vorbei, entspannt sich das Bindegewebe wieder. Anders ist es bei chronischem Stress: Dann verlieren die Faszien wie ein dauerhaft gespanntes Gummiband ihre Flexibilität – sie verhärten sich, die Beweglichkeit wird reduziert, es kommt zu Verspannungen und die Faszien schmerzen. Bei Stress, mehr Entspannung in den Alltag bringen und die Faszien beruhigen sich.
Durch eine gezielte Faszienmassage können Faszien gedehnt oder massiert werden. Während der Massage, beispielsweise mit einer Holzwalze, wird das Wasser aus dem Bindegewebe herausgepresst. Anschließend saugt sich das Bindegewebe wieder voll – ähnlich wie bei einem Schwamm. Dadurch werden die im Bindegewebe enthaltenen Zellen stimuliert und mit neuen Nährstoffen versorgt.
Was ist Cellulite?
Unter Cellulite versteht man die biologische Veränderung des Fettgewebes. Cellulite tritt meist bei Frauen auf und äußert sich in Form von Dellen und Beulen, vor allem an Po und Oberschenkeln.
Während bei Männern Fettreserven vor allem im Bauchraum gespeichert werden, werden Fettreserven bei Frauen meist unter der Haut, an Po und Oberschenkeln in Form von Orangenhaut eingelagert.
Wie entsteht Orangenhaut?
Wenn wir von Bindegewebe im Zusammenhang mit Cellulite sprechen, liegt unser Fokus auf den oberflächlichen Faszien, die sich im Unterhautgewebe befinden. Sie vermischen sich mit der Lederhaut und speichern Wasser und Fett (in Form von Adipozyten).
Das Bindegewebe bei Frauen ist besonders anfällig für die vermehrte Einlagerung von Adipozyten und die Stauung von Lymphflüssigkeit. So entstehen die unschönen Dellen, die auch als Orangenhaut bezeichnet wird.
Übrigens sind diese Strukturen hormonsensitiv: Insbesondere Östrogen fördert die Entstehung von Cellulite, weswegen die Orangenhaut Schwankungen im Rahmen des Menstruationszyklus unterliegt.
Werden in diesen Körperregionen zusätzlich Kollagenfasern abgebaut, können sich die eingelagerten Fettzellen noch weiter ausdehnen und auf die Oberhaut drücken. Dieser Vorgang äußert sich in Beulen und Dellen an Oberschenkeln und Po.
Weitere Ursachen für Cellulite:
Neben dem weiblichen Sexualhormon Östrogen, das nachweislich dafür verantwortlich ist, je nach Zyklus der Frau, Enzyme für den Abbau von Kollagenfasern freizusetzen, gibt es weitere Ursachen, die zu Cellulite führen können.
Viele Frauen leiden bereits aufgrund einer genetischen Veranlagung an zu schwachem Bindegewebe. Das bedeutet, dass der Anteil an Kollagenfasern in den oberflächlichen Faszien bereits von Geburt an gering ist und die Fettzellen einen großen Spielraum haben, um sich auszudehnen.
Darüber hinaus erhöhen eine falsche Ernährung und Bewegungsmangel die Fettreserven, wodurch die Depots noch mehr Raum benötigen und sich weiter ausbreiten.
Kann Maderotherapie auf die Faszien wirken und gegen Cellulite helfen?
Die Maderotherapie, Massage mit Holzwalzen, kann die Zellen im Bindegewebe stimulieren und die Produktion von Kollagenfasern fördern. Durch schnelle, ruckartige Bewegungen mit der Holzwalze werden die sogenannten Fibroblasten zu einer höheren Kollagenproduktion angeregt. Die Stärkung der Kollagenfasern hat eine größere Robustheit des Bindegewebes zur Folge. Somit kann Massage mit Holzwalzen, die Maderotherapie, gegen Cellulite helfen.
Wichtig bei der „Bekämpfung“ von Cellulite mit Maderotherapie ist, dass sie die Madero Massage regelmäßig durchführen – nur dann ist eine positive Entwicklung zu erwarten.
Maderotherapie wirkt auf die Faszie und kann bei kontinuierlichem Training das Bindegewebe straffen und somit den Fettzellen in der Haut weniger Raum ermöglichen, was Cellulite verringern kann.
Darüber hinaus wird eine Madero Massage allein nicht die gewünschte Verbesserung bewirken können. Eine gesunde Ernährung und genügend Bewegung sind weitere wesentliche Komponenten um nachhaltig Cellulite zu bekämpfen.
Quellen:
www.faszientherapie.org/faszienrolle/cellulite/
http://www.maderoterapija.si/de/2019/06/30/kaj-je-fascija-in-zakaj-je-kriva-za-celulit/
https://www.ihlevital.de/blog/verklebte-faszien-bindegewebe/
www.gesundmed.de/ krankheiten/cellulite/
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